Rudolphstein
war für mich immer verbunden mit dem Grenzübergang zur DDR. Da ich zu DDR-Zeiten nie "drüben" war, war es auch so etwas wie das Ende der Autobahn, das Ende Deutschlands oder das Ende der Welt.
Die Grenzöffnung
Als am 9. November 1989 das Politbüromitglied
Günter Schabowski auf eine Frage des
Reporters Riccardo Ehrman im DDR-Fernsehen dem verblüfften Publikum die Grenzöffnung verkündete, stauten sich schon in der Nacht zum 10. die Fahrzeuge von Norden her. Weder die Grenzorgane im Osten noch die im Westen waren darauf vorbereitet. Es war eine kalte Novembernacht und die meisten Trabi-Fahrer kamen nach der langen Wartezeit völlig durchgefroren im Westen an. Die aussiedeln und bleiben wollten, wurden auf Auffanglager in ganz Nordbayern verteilt. Besucher, die später wieder zurück wollten, konnten zu ihrer Verblüffung fahren wohin sie wollten. Auf dem nächsten großen Parkplatz hatte das Rote Kreuz eine Versorgungsstation eingerichtet, wo sich die Menschen aufwärmen konnten. Die Tankstellen hatten Probleme, solche Mengen an Benzin-Öl-Gemisch für die Zweitakter-Motore der Trabis bereitzustellen, das bisher im Westen nur für Mopeds und Rasenmäher gebraucht wurde.