Süd-Indien

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Ähnlichkeiten: Hinduismus
und ägyptische Mythen

Vorgeschichte

Als sich nach dem Ende der Eiszeit in der neolithischen Revolution die Menschen von Jägern und Sammlern zu Ackerbauern und Viehhaltern entwickelten und das Klima günstig für die sich langsam entwickelnde Landwirtschaft war, hatten die Menschen Zeit, sich neben den praktischen Herausforderungen des Überlebens Gedanken über das Leben an sich zu machen.

Da niemand objektive Informationen darüber erlangen konnte, was vor der Geburt und nach dem Tod mit uns passiert, und warum wir hier und jetzt in ausgerechnet diesem Körper bewusst leben, begannen manche Menschen, sich phantasievolle Geschichten auszudenken. Die besten, interessantesten und geheimnisvollsten davon wurden immer weitererzählt und verbreiteten sich überörtlich.
Hinduismus: Hanuman, Mischwesen aus Mensch und Affe
Hanuman, Mischwesen aus Mensch und Affe

Ägyptische Sphinx: Menschenkopf mit Löwenkörper
Ägyptische Sphinx: Menschenkopf mit Löwenkörper


Geheimnisvolle Mythologie

So entstand im indischen Raum die Veda bzw. die Veden, in Ägypten die Mythen der Ägypter, bei den Germanen die germanische Mythologie, bei den Griechen die griechische Mythologie und vieles mehr. Teilweise gab es auch damals schon Kontakte zwischen den Völkern, so dass Ähnlichkeiten entstanden. Manche Ähnlichkeiten sind aber auch einfach naheliegend. Zum Beispiel, sich einen Schöpfergott auszudenken, der die Welt erschaffen hat, so dass solche Götter in entfernten Völkern ganz ohne Wissensaustausch ähnlich entstanden sein können.

Stellt man den Hinduismus mit seinem Veda und die antiken ägyptischen Mythen nebeneinander, findet man aber verblüffende Parallelen und man kann kaum glauben, dass so etwas total getrennt voneinander entstanden sein kann. Möglicherweise haben die Urheber der indischen Veda über verschiedene Kontakte, Zwischenstationen und Umwege Geschichten aus dem fernen Ägypten gehört, dessen Mythen wahrscheinlich weiter zurückreichen, also früher begannen.

Berührungspunkte zwischen den verschiedenen Zivilisationen gab es bestimmt, und auch Menschen, welche die Sprachbarrieren mit Händen und Füßen, oder einfach grafisch mit primitiven Zeichnungen überbrücken konnten. Deshalb haben vielleicht auch ähnliche Gottheiten so verschiedene Namen. Bei einer mündlichen Überlieferung über weite Strecken verändern sich die Geschichten und Begriffe auch, und werden an die jeweils eigene Kultur und Sprache angepasst.

Die Veden, der Veda (Weda)

Bei der Veda bzw. die Veden handelt es sich um Sammlungen mündlicher Überlieferungen, die im altindischen Sanskrit ab dem 12. Jahrhundert vor Christus entstanden. Das Wissen und die Weitergabe nach dem auswendig lernen durfte nur nur nach genauer Prüfung einem Initiationsritus weitergegeben werden. Erst viele Jahrhunderte später durften sie auch schriftlich in Sanskrit festgehalten und schriftlich kopiert werden.

Manche Schreiber kopierten die alten Aufzeichnungen nicht wörtlich, sondern fügten eigene Gedanken und Phantasien hinzu. So entstanden mit der Zeit viele verschiedene Richtungen und zum Beispiel die geheimnisvollen, für uns nahezu unverständlichen, kryptischen Upanishaden, von denen im 19. Jahrhundert der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer schwärmte. Die Upanishaden stellen die Meditation in einer Einheit von Geist, Körper und Göttlichem in den Mittelpunkt. Die Ägypter begannen schon viele Jahrhunderte früher, ihre Mythen schriftlich festzuhalten. Ich bin kein Experte, aber wenn man sich etwas damit befasst, fallen einem doch Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen auf, die sich kaum mit Zufall oder Psychologie erklären lassen.

Ähnlichkeiten hinduistischer und alt-ägyptischer Gottheiten

Eine große Gemeinsamkeit zwischen indischer Mythologie und antiker ägyptischer Mythologie ist schon mal, dass manche Götter Tiere sind oder Mischwesen aus Mensch und Tier. Auf eine solche Idee muss man erst mal kommen. Oder hatte tatsächlich Erich von Däniken recht, dass die ägyptischen Sphingen aus Löwenkörper und Menschenkopf so wie der indische Hanuman mit Menschenkörper und Affenkopf Ergebnisse von Genexperimenten durch Außerirdische sind? Ist das unwahrscheinlicher als alle anderen Erklärungsversuche, vielleicht sogar logischer?

Hinduistische Götter und Mythen

Ägyptische Götter und Mythen

Vishnu

Im Hinduismus ist für die meisten Vishnu die oberste Gottheit, der alles geschaffen hat, möglicherweise sogar die anderen Götter. Er kümmert sich um die Erhaltung des Universums und ist der Beschützer der Menschheit. Er tritt in verschiedenen Erscheinungsformen auf, wie zum Beispiel Krishna und Rama, um das Gleichgewicht von Gut und Böse wiederherzustellen und die Welt zu beschützen.

Horus

Im antiken Ägypten ist er der Beschützer des ägyptischen Reiches, des Pharaos und von Himmel und Erde. Er ist ein Hauptgott in der frühen Mythologie Ägyptens und er beschützt die Gerechtigkeit, kann dafür aber auch Rache üben.

Horus ist übrigens auch das Kleinkind, das in vielen Darstellungen die Göttin Isis im Arm hält. Eine auffällige Ähnlichkeit zu Abbildungen von Maria mit dem Jesusknaben.
Gemeinsamkeit: Beide Gottheiten Vishnu und Horus stehen für den Schutz der Welt und die Aufrechterhaltung von Gerechtigkeit.

Shiva

Zusammen mit Brahma, der als Schöpfer gilt, und Vishnu, dem Bewahrer, steht er für das Prinzip der Zerstörung. Zusammen bilden sie eine Trinität (ähnlich der Dreieinigkeit). Meist ist Shiva mit vier Armen dargestellt, und auch er kann in verschiedenen Erscheinungsformen auftreten.

Osiris

Er ist der ägyptische Gott des Totenreiches, aber auch der Wiedergeburt. Gleichzeitig ist er zuständig für den lebensbringenden und lebenserhaltenden Fluss Nil.
Gemeinsamkeit: Sowohl der indische Shiva als auch der ägyptische Osiris sind zwiespältig und stehen beide für Zerstörung und Erneuerung, Tod und Wiedergeburt bzw. Weiterleben nach dem Tod. Manchmal muss eben auch etwas zerstört werden, damit etwas Neues entstehen kann.

Durga

Kraft, Wissen, und Weisheit verkörpert Durga im Hinduismus. Auch sie existiert in unterschiedlichen göttlichen Erscheinungsformen, manchmal gütig und manchmal strafend. Sie tötet Dämonen und wird meist mit vier, oft aber auch mit viel mehr Armen dargestellt. Viele sehen sie auch als Vertreterin des (gerechten) Krieges. Im Tantra steht sie für die weibliche Urkraft/Energie des Universums.

Sekhmet (Sachmet)

Sie hat einen Löwenkopf und war im Alten Reich die Göttin des Krieges, bietet aber auch Schutz Krankheiten und Heilung. Die Pharaonen nahmen sie zum Vorbild, um ihren Kampfesmut zu stärken. Im Neuen Reich war sie mit ihrem Gemahl Ptah und ihrem Sohn Nefertem eine Dreiheit (Triade), auch eine Gruppenbildung, die es sowohl im Hinduismus wie in der ägyptischen Mythologie gibt, und natürlich auch im christlichen katholischen Glauben als Dreieinigkeit, obwohl Psychologen Dreiergruppen als anfällig für Streit und Ausgrenzung eines Mitglieds ansehen.
Gemeinsamkeit: Durga und Sekhmet sind beide (auch) Kriegsgöttinnen. Sie können zerstören, aber auch schützen. Beide haben sie viel Kraft, Durchsetzungsvermögen und Kampfeswillen.

Lakshmi

Die hinduistische Glücks-Göttin brachte den Menschen Wohlbefinden und Harmonie, Gesundheit, Schönheit, Fruchtbarkeit und Reichtum.

Hathor

Über die Zeiten hat sich die Gestalt der Hathor stark gewandelt. Als universelle Muttergottheit kümmerte sie sich um die Liebe und den Frieden, die Schönheit und den Tanz, die Kunst und die Musik. Als Himmelsgöttin des Westens war sie auch ein Symbol für Wohlstand und Reichtum.
Gemeinsamkeit: Beide wurden als universelle Glücks-Göttinnen verehrt. Im Unterschied zur hinduistischen Göttin Lakshmi, die meist mit vier Armen dargestellt wird, hat Hathor allerdings einen stilisierten Kuhkopf!

Yama

Den Todesgott Yama darf man nicht mit der gleichnamigen 1. Stufe des Raja Yoga verwechseln. Yama ist der vedische Gott, der die Unterwelt regiert und die Toten nach ihrem Karma, also nach ihren guten und schlechten Taten im Leben, als Richter beurteilt. Er teilt ihnen mit, welchen der fünf, manchmal sechs, Schicksalspfade er einschlagen muss. Das entscheidet wiederum, als was jemand wiedergeboren wird und sein nächstes Leben leben muss. Dargestellt wird er meist eher bedrohlich.

Anubis

Der ägyptische Gott des Totenreiches wird meist als Schakal oder als Mann mit einem Schakalkopf dargestellt. Er begleitet die Verstorbenen durch das Totenreich mit seinen verschiedenen Prüfungen. Entscheidend ist das Totengericht, bei dem das Herz des Toten gegen die Feder der Maat aufgewogen wird. Wer diese Prüfung nicht besteht, wird auf der Stelle von der dämonischen Fresserin Ammit verschlungen.
Gemeinsamkeit: Yama und Anubis begleiten und beurteilen die Toten nach ihren Taten im Leben und entscheiden über ihren weiteren Weg im Jenseits.

Sarasvati (Saraswati)

In der indischen Mythologie ist Saraswati die Göttin der Weisheit, des Lernens und der Wissenschaften, der Künste und der Dichtung, des Gesanges und der Musik.

Thot

In der ägyptischen Mythologie wird Thot mit einem Ibiskopf dargestellt oder als Pavian. Er ist der Gott der Weisheit und der Wissenschaft, der Magie und des Kalenders.
Gemeinsamkeit: Heute würde man beide wohl als Intellektuelle oder als Götter für die Intellektuellen bezeichnen.

Indra

Der heute eher unbekannte Indra ist ein alter vedischer Gott des Krieges, des Sturmes, des Donners und des Regens. Bei Trockenheit bringt er allerdings auch den ersehnten Regen und schützt die kosmische Ordnung.

Ra (Re)

Der altägyptische Sonnengott Ra oder Re ermöglicht das Leben auf der Erde und herrscht über das Licht und die Ordnung im Kosmos. Damit ist er der Erhalter und Beherrscher der gesamten Welt.
Gemeinsamkeit: Indra und Ra (Re) herrschen über die Naturgewalten Regen und Sonnenschein, ohne die es kein Leben auf der Erde gäbe. Und sie sorgen für geordnete Abläufe in der Welt.

Diese Übereinstimmungen machen es wahrscheinlich, dass sie nicht nur auf Zufall, einem psychischen Grundprinzip oder angeborener Sehnsucht nach phantasievoller Ausgestaltung von Rätseln beruhen. Da die ägyptische Mythologie älter ist, muss man annehmen, dass der Hinduismus in mancher Hinsicht von Grundsätzen der ägyptischen Mythologie beeinflusst wurde und ein rudimentärer kultureller Austausch zwischen entfernten Ländern auch in den Jahrtausenden vor Christus stattfand.
   
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© 2024 von Erwin Purucker
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