Sri Lanka, Südindien

Bilder und Informationen

Land und Leute, Gewerbe,
Landwirtschaft, Reis-, Tee-
und Zuckerrohranbau

Landwirtschaft, Reisanbau

Denkt man an Landwirtschaft in Südostasien, denkt man natürlich an Reis. Er braucht viel Feuchtigkeit. Die Felder sind deshalb mit kleinen Dämmen umgeben und oft Terrassenförmig angelegt. Reisfelder prägen in weiten Teilen die Landschaft. Durch verschiedene Reifegrade und Sorten entstehen malerische Farbabstufungen.
Reisfelder zwischen Bangalore und Mysore
Reisähren
Vorbereitung der Reisfelder
Bewässerungsbrunnen

Tropisches Klima

Im tropischen Klima sind bis zu drei Ernten pro Jahr möglich. Gedroschen wird oft mit Hilfe von Tieren, manchmal wird der Reis auf die Straße gelegt, und die darüberfahrenden Autos erledigen die Arbeit.
Reisernte
Reisernte
Reisernte, Dreschen
Reisernte, Dreschen


kurzes Kochen zur Haltbarmachung
Zur Haltbarmachung werden die Reiskörner gekocht und dann wieder getrocknet.
Trocknen nach dem Kochen
Große Reisspeicher vor dem Haus weisen auf einen mittelständischen Bauernhof hin.
Reisspeicher vor dem Haus

Teeanbau

Als Sri Lanka noch Ceylon hieß und englische Kolonnie war, wurden die Kaffeplantagen von einer Pflanzenkrankheit vernichtet. Die Engländer förderten daraufhin den Teeanbau und der Name Ceylon-Tee ist noch immer ein Begriff. Der Tee wird vor allem im inneren Bergland angebaut. Die Plantagen säumen die Berghänge, dazwischen vereinzelt Gebäude zur Weiterverarbeitung.
Teeplantage
Teeplantagen
Teeplantagen
Teeplantagen

Zuckerrohr

Wie hier bei Somnathpur (Südindien) wird auch Zuckerrohr angebaut. Mittels Pressen, die oft durch Tiere angetrieben werden, wird der Zuckersaft gewonnen oder auf dem Markt frisch ausgepresst in Trinkgläsern verkauft.
Auspressen von Zuckerrohr
Zuckerrohr - Vorbereitung der Felder
Zuckerrohr-Ernte
Frisch gepresster Zuckerrohrsaft auf dem Markt
Zuckerrohr in einem Dorf bei Somnathpur

Landbevölkerung

Die Landbevölkerung wohnt größtenteils in Häusern aus Lehmziegeln oder Hütten aus geflochtenen Palmblättern. Dieses Haus reicht ohne weiteres für diese 10köpfige Familie.
Sigiriya
Sigiriya

Relativer Wohlstand

Von Größe und Zustand der Behausung kann man nicht unbedingt auf Wohlstand oder Armut der Bewohner schließen. Da sich ein Großteil des Lebens im Freien unter dem Schatten von Bäumen abspielt, hat das Haus nicht die Bedeutung wie in kälteren Regionen. Wenn auch manche Häuser und Lebensweisen auf Touristen ärmlich wirken, sollten wir vielleicht mal unseren westlichen Lebensstil und die langfristigen Folgen überdenken, und was wirklich wichtig ist im Leben.
In Tanjore (Thanjavur)
In Sigiriya
Hütte am Bentota Ganga
Hütte am Bentota Ganga

Die Bevölkerung Indiens

Mit ca. 1 Milliarde Menschen hat Indien mehr Einwohner als mancher Kontinent. Die Bevölkerung Indiens ist ein Mischvolk aus der dunkelhäutigen Urbevölkerung und von Norden her eingewanderten hellhäutigeren Völkern. Bevölkerungsgruppen lassen sich unterscheiden nach der Religionszugehörigkeit:
  • 83 % Hindus
  • 12 % Mohammedaner
  •  2 % Christen
  •  1,5 % Sikhs
  •  1 % Buddhisten
  •  0,5 % Jainas
  •  0,5 % Parsen
oder nach Kasten (Varnas). Das Kastenwesen wird heute eher strenger gehandhabt als früher. Unter jungen Leuten, vor allem in den großen Städten, gibt es Bestrebungen eine Gleichberechtigung zu verwirklichen, oft mit nur mäßigem Erfolg:
  • Brahmanen: Priester, Lehrer der Heiligen Schriften (Veda) und Gelehrte
  • Kshatriyas: Krieger, Fürsten und Könige
  • Vaishyas: Handwerker, Kaufleute, Bauern mit Grundbesitz
  • Shudras: Handwerker, Bauern ohne eigenes Land, Tagelöhner, Diener
  • Die Dalits, auch Parias, Unberührbare oder Harijan, stehen außerhalb der Varnas und bilden eine Art besonderer Kaste.
Mitglieder der drei ersten Klassen wurden mindestens schon zum zweiten Mal geboren. Ihre Pflicht ist das Studium der Heiligen Bücher. Die Shudras haben diesen zu dienen. Ihnen sind die Heiligen Bücher verwehrt. Noch unterhalb des Kastensystems stehen die Parias (Unberührbaren).
Nur in sehr großen modernen Industriebetrieben in Großstädten werden die Regeln manchmal etwas aufgeweicht.
Markt in Madras
An einem Brunnen zwischen Bangalore und Mysore
Bad im Fluß Cauvery in Thanjavur (Tanjore)

Die Bevölkerung Sri Lankas

Die Insel hat ca. 18 Millionen Einwohnern, setzt sich zusammen aus
  • 72 % Singhalesen, die sich als das eigentliche Staatsvolk verstehen
  • 18 % Tamilen, zugewandert aus dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu
  •  6 % Moors, sehr geschäftstüchtige Nachkommen arabischer Händler
  •  3,5 % Malayen
  •  0,4 % Burgher (Mischlinge aus Europäern und Ureinwohnern)
  • einige hundert Veddas (Weddas), die eingentlichen Ureinwohner der Insel
Besonders der Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen sorgt immer wieder für Unruhe im Land.
Familie in Sigiriya
Kokosnussverkäuferin bei Ruvanveli
Holzsammlerinnen bei Ruvanveli
"Badende" bei Ratnapura
Älterer Inder im Gal Vihara

Arbeitstiere, Nutztiere, Haustiere

Die Menschen leben eng mit ihren Haustieren zusammen. Auch Rinder werden noch häufig als Zugtiere verwendet.
In einem Dorf bei Somnathpur
In einem Dorf bei Somnathpur
In Kandy
In der Galle-Road in Colombo

Arbeitselefanten

Hier zwischen Polonnaruwa und Sigiriya auf Sri Lanka
Arbeitselefanten zwischen Polonnaruwa und Sigiriya
Arbeitselefanten zwischen Polonnaruwa und Sigiriya

Wasserbüffel

Zwischen Polonnaruwa und Sigiriya auf Sri Lanka
Wasserbüffel zwischen Polonnaruwa und Sigiriya
Wasserbüffel zwischen Polonnaruwa und Sigiriya

Rinderherden

Rinderherde südlich von Chilaw
Rinderherde südlich von Chilaw auf Sri Lanka
Rinderherde nördlich von Negombo
Rinderherde nördlich von Negombo auf Sri Lanka
Auch Rinder werden in Flüssen und Teichen gewaschen, wahrscheinlich auch, um Schmarotzer zu entfernen und Infektionen vorzubeugen. Als Tourist sollte man nicht im Süßwasser von Teichen, Flüssen und Seen baden oder gar daraus trinken.
Rinderwäsche im Bentota Ganga
Rinderwäsche bei Tanjore, auch Thanjavur

Waran oder Kaiman

Nach Auskunft von Bewohnern ein Waran, ich halte es aber eher für einen Kaiman. Für den Menschen angeblich ungefährlich, wenn man sie nicht ärgert. Wenn man eine Begegnung mit solchen Tieren nicht gewohnt ist, doch etwas unheimlich. Treibt man sie in die Enge, und sie beißen zu, können sich die Wunden sehr unangenehm oder sogar gefährlich entzünden.
Kaiman am Wegrand

Verstorbene

werden grundsätzlich nicht beerdigt, sondern verbrannt. Die Asche wird, vor allem in Indien, in den Fluß gestreut.

Die Trauerfarbe ist weiß. Als Brennmaterial wird Holz, oder wie hier, getrockneter Kuhdung verwendet.
Getrockneter Kuhdung zur Verbrennung Verstorbener
Verbrennungsplatz in Sigiriya (Sri Lanka)
Leichenzug in Tanjore (Südindien)

Gewerbe: Schreiner und Zimmerleute

Unten: Die verschiedenen Gewerbe werden oft noch sehr ursprünglich ausgeübt, hier ein Schreiner bei Madurai in Südindien.

Im zweiten Bild die Herstellung von Brettern und Balken mit einer Zwei-Mann-Handsäge, einer oben, einer unten. Der Dritte lenkt die Säge und achtet auf einen geraden Schnitt, hier bei Nuwara Eliya auf Sri Lanka, fast 2000 m über dem Meeresspiegel.

Schreiner bei Madurai
Herstellung von Brettern und Balken bei Nuwara Eliya

Lehmziegelherstellung


zwischen Madurai und Tanjore in Süd-Indien. Der Lehm wird mit Pflanzenmaterial vermischt und die Sonne übernimmt die Trocknung und Härtung.
Lehmziegelherstellung zwischen Madurai und Tanjore in Süd-Indien
Bild unten:

Fischer mit Wurfnetz

in einer Lagune zwischen Madras und Mahabalipuram in Süd-Indien

Zweites Bild:

Fischer mit Einbaum-Katamaran

in einer Lagune südlich von Colombo auf Sri Lanka: Touristen spazieren zu fahren bringt mehr ein als Fischen.
Fischer in einer Lagune zwischen Madras und Mahabalipuram
Fischer mit einem Einbaum-Katamaran in einer Lagune südlich von Colombo

Wäscher

Schon traditionell war es in Indien nicht üblich, die Wäsche zu Hause in der Familie zu waschen. Dies war Aufgabe der Wäscher. Sie schlugen die eingeseifte Wäsche auf Steine. Heute halten mehr und mehr Waschmaschinen Einzug in die Familien und die Wäscher sieht man immer seltener.
Wäscher am Cooum River bei Chennai (Madras)
Wäscher am Cooum River bei Chennai (Madras)

Seile aus Kokosfasern

Mit einfachen mechanischen Einrichtungen werden Seile aus Kokosfasern gedreht. Noch keine 100 Jahre ist es her, da gab es das auch bei uns. Im Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz wird dies ab und zu noch vorgeführt. Es handelt sich um handbetriebene mechanische Einrichtungen, welche die Fasern verseilen. Bei uns waren es natürlich keine Kokosfasern, sondern Hanf-Fasern aus dem Bast der Hanfpflanzen-Stängel oder auch schon Jute.
Seilherstellung aus Kokosfasern
Seilherstellung aus Kokosfasern

Kalkbrenner

Dieser Kalkbrenner arbeitete nördlich von Galle. Als Rohstoff wurden 1980 Korallen verwendet. Was wird wohl heute der Rohstoff für Kalk sein?
Kalkbrennerei
Kalkbrenner

Seidenraupen-Zucht

Die Zucht von Seidenraupen ist ebenfalls eine gute Einnahmequelle.

Hier: Seidenraupen-Kokons vor dem Abwickeln in Mysuru (Mysore).
Seidenraupen-Kokons
In dieser Garage lief ständig ein Motor. Was es war, merkten wir, als er mal nicht mehr lief: Der Strom war weg!

Es war noch 1980 das zuständige

Elektrizitätswerk

auf der Landzunge, welche die Lagune von Negombo (Negombo Lagoon) vom Indischen Ozean trennt
Elektrizitätswerk auf der Landzunge, welche die Lagune von Negombo (Negombo Lagoon) vom Indischen Ozean trennt

Alte Autos

Kein "Museumsstück, sondern normaler Gebrauchsgegenstand. Alte Autos werden immer wieder zusammengeflickt. Eine Art TÜV soll zwar inzwischen eingeführt worden sein, mit der Durchsetzung scheint es aber noch zu hapern, vor allem in ländlichen Gegenden.
Normales Gebrauchsauto am Hotel "Sigiriya Village"
Autowerkstatt in Nuwara Eliya

Händler

Geschäftstüchtige Leute gibt es überall. Händler trifft man auf Schritt und Tritt. Wo Touristen gehäuft auftreten, haben sie sich schnell an deren Wünsche und Bedürfnisse angepasst.
Händler bei Ratnapura (Südindien)
Kokosnussmilch für die Touristen bei Mamallapuram (Mahabalipuram)
Andenkenverkäufer bei Anuradhapura (Sri Lanka)

Elektriker

Besonders in den Städten hat natürlich auch das moderne Leben Einzug gehalten und die Erwerbsmöglichkeiten verändert. So ist z.B. Bangalore die Stadt des Hi-Tech und Madras die Stadt der Künstler und des Films. Der Elektriker des Viertels ist hier: "Ben's Electrical Repairs" in der Galle-Road in Colombo
"Ben's Electrical Repairs" in der Galle-Road in Colombo

Kunstgewerbe

Die "selbstgefertigte" Schnitzerei, die der "Schnitzer" in seiner kleinen "Werkstatt" zum Verkauf anbietet, ist meist in einer kunstgewerblichen Manufaktur entstanden, aber trotzdem größtenteils gute Handarbeit.
Kleine Manufaktur für Holzschnitzereien in Matale (Sri Lanka)
Kunstgewerbliche Manufaktur südlich Colombo (Sri Lanka)
Kunstgewerbliche Manufaktur südlich Colombo (Sri Lanka)
Kunstgewerbliche Manufaktur südlich Colombo (Sri Lanka)
Kunstgewerbliche Manufaktur südlich Colombo (Sri Lanka)

Edelsteinverarbeitung, Schmuckherstellung

Die im Tal des Kalu Ganga oder anderswo gefundenen Edelsteine werden, wie hier in Galle, in kunstgewerblichen Betrieben zu Schmuck verarbeitet.
Schmuckherstellung in Galle (Sri Lanka)
Schmuckherstellung in Galle (Sri Lanka)
Schmuckherstellung in Galle (Sri Lanka)

Klöppeln, Flechten und Batik

Vielfältige kunsthandwerkliche Tätigkeiten: Klöppeln, Flechten, Batik auf Sri Lanka
Klöppeln
Flechten
Batik
Er passt auf die Buddhas im Gal Vihara (Uttarama) auf
Er passt auf die Buddhas im Gal Vihara (Uttarama) auf
Buddhistische Nonnen
Buddhistische Nonnen
Bettler im Gal Vihara (Uttarama)
Bettler im Gal Vihara (Uttarama)
Holzsammlerin bei Ruvanveli
Holzsammlerin bei Ruvanveli
Wachen am Minakshi-Tempel in Madurai
Wachen am Minakshi-Tempel in Madurai
Wachen am Stadtpalast der Maharajas von Mysore
Wachen am Maharaja-Palast in Mysore

Schriften und Sprachen

Die verschiedensten Schriften und Sprachen begegnen uns:
  • Singhalesisch

    ist die Staatssprache und Schrift Sri Lankas.
  • Tamil

    ist die Sprache der Tamilen in Sri Lanka und im indischen Bundesstaat Tamil Nadu
  • Hindi

    ist in Indien weit verbreitet. Jedoch ist hier die Sprachvielfalt wesentlich größer und deshalb dient
  • Englisch

    das durch die lange Kolonnialherrschaft fast jeder kann, als verbindende gemeinsame Sprache.
Sprachen: Singhalesisch - Tamil - Englisch - Deutsch

Fremdenführer

Mit dem Tourismus hat sich auch der Beruf des Fremdenführers etabliert. Der TUI-Reiseleiter links, der Busrundreisen begleitet, war früher Lehrer. Wie er selbst sagte, war die Anstellung als Fremdenführer für ihn ein großer gesellschaftlicher und finanzieller Aufstieg.

Fremdenführer am "Zwillingsbad" in Anuradhapura
Fremdenführer auf dem Sigiriya-Felsen
Auch wer kein Fremdenführer ist, verdient sich gern mal ein paar Mark hinzu. Ganz gleich, ob sein Katamaran-Einbaum ein paar Touristen in eine Lagune trägt oder nur mal eine Wasserhyazinthe aus einem Teich zu holen ist. Was für uns ein kleines Trinkgeld ist, dafür muß ein einheimischer, der keinen "privilegierten" Beruf hat, vielleicht stunden- oder tagelang arbeiten.

Einbaum-Katamaran südlich Colombo
Zwiebel-Lotosblumen

Essen und Trinken, Unterhaltung

Die Touristen wollen natürlich auch verpflegt und unterhalten werden. Die Gastronomie ist englisch geprägt, die einheimische Kultur wie Musik und Tänze inzwischen kommerzialisiert.
Tänzerin im Hotel "Coromandel" in Madras
Koch im Hotel "Blue Lagoon" bei Negombo
Musikalische Unterhaltung für die Gäste im Hotel "Blue Lagoon"
Musikgruppe zur Begleitung der Tänzerin im Hotel "Coromandel"
Tanzgruppe in Kandy
Auch die Affen haben gelernt, dass man von den Touristen leben kann.
Affen am Camundi-Hill bei Mysore
Auf dem Camundi-Hill bei Mysore
Auf dem Camundi-Hill bei Mysore
Bücher über Sri Lanka
Bücher über Indien
Bücher Elektronik, Foto
Musik-CDs DVDs, Blu-ray
Spielzeug Software
Freizeit, Sport Haus und Garten
Computerspiele Küchengeräte
Essen und Trinken Drogerie und Bad
Erwin's Bücherecke


 Sri Lanka, Südindien
 Sri Lanka - Landesinneres  Land und Leute
 Sri Lanka - Westküste  Südindien

Naturnahe landwirtschaftliche Arbeitsweisen mit Zugtieren und Arbeitstieren

sind auch bei uns in Deutschland noch nicht so lange her, wie man manchmal den Eindruck hat. Vielleicht interessieren Sie meine Erinnerungen:  Kleinbauern im Fichtelgebirge
Pflügen mit Kühen bei Marktleuthen im Fichtelgebirge in Oberfranken 1955