Das Fingerlabyrinth an der Kathedrale San Martino, dem Dom zu Lucca in der Toskana,
soll aus dem 13. Jahrhundert stammen, und in einem Reiseführer las ich,
dass die Inschrift auf die Legende von Theseus hinweist, der auf Kreta in das
Labyrinth eindrang, in dem der Minotaurus hauste, ein Wesen mit Menschenkörper
und Stierkopf. Nachdem Theseus den Minotauros getötet hatte, konnte er aus dem
Labyrinth wieder herausfinden, weil er beim Eindringen einen roten Faden
abgerollt hatte, den ihm Ariadne mitgegeben hatte.
Leider kann ich die Inschrift nicht lesen, außer oben das Wort
CRETICVS, das auf die Insel Kreta hinweist.
Das ganze ergibt allerdings wenig Sinn, da es in diesem Fingerlabyrinth keine
Abzweigungen oder Irrwege gibt. Man könnte also auch ohne roten Faden ohne
Weiteres wieder herausfinden.
Die Form weist eher auf ein christliches Labyrinth hin, das man oft auf dem
Fußboden von Kirchen findet. Sie sind dazu gedacht, meditativ durchschritten zu
werden. Hier eben mit dem Finger. Die Wege sind übrigens die erhabenen Flächen, nicht die vertieften!
Labyrinthe
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