Auf dem Vulkanexplosivitätsindex VEI hat die Gegend der Phlegräischen Felder die zweithöchste Stufe 7. Im Großraum Neapel leben um die 5 Millionen Menschen. Eine großflächige Evakuierung wäre ein unvorstellbares Super-Chaos.
Der Ausbruch eines solchen Super-Vulkans hätte Auswirkungen auf das Klima der gesamten Nordhalbkugel über viele Jahre hinweg. Heute nimmt man an, dass das Aussterben der
Neandertaler vor allem von einem Ausbruch dieses Super-Vulkans ausgelöst wurde. Jüngere Überreste von Neandertalern, die diese Katastrophe überlebt haben, fand man nur auf
Gibraltar. Deren Zahl war jedoch so gering, dass sie mit der Zeit vom Homo sapiens verdrängt wurden, der über größere Bereiche der Erde verbreitet war und so die Katastrophe besser überstand. Vielleicht ging auch das Erbgut der Neandertaler in der zahlenmäßigen Masse des Homo sapiens auf.
Weitere kleinere, aber dennoch gewaltige Ausbrüche in den Phlegräischen Feldern ereigneten sich vor ca. 15 000 Jahren, und im Jahr 1538 der sogenannte Monte-Nuovo-Ausbruch, bei dem in Pozzuoli ein neuer Berg entstand. Vor zunehmenden vulkanischen Aktivitäten im Untergrund warnen in letzter Zeit Geologen und Regierungsstellen. Diese Warnungen halten die Menschen jedoch nicht davon ab, in diesem Gebiet zu leben oder sogar neue Häuser zu bauen. Das
Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) hat einen Bericht veröffentlicht, wonach die Erdkruste über den Magmakammern zur Zeit immer dünner und rissiger wird. Sie haben auch Hinweise auf aufsteigende Gase gefunden, was einen Ausbruch wesentlich gefährlicher und explosiver machen würde, mit Auswirkungen auch auf Mitteleuropa und die gesamte Nordhalbkugel.
Während unmittelbar bei den antiken Thermen von Baiae heute keine heißen Gase oder Thermalwasser mehr austreten, oder dieses unterirdisch abgeleitet wird, gibt es im Bereich von Pozzuoli zahlreiche Stellen, an denen man Gasaustritte der Phlegräischen Felder beobachten kann. Meist handelt es sich um Wasserdampf. Gelbe Ablagerungen zeigen, dass auch Schwefelverbindungen aus dem Untergrund strömen. Am eindrucksvollsten kann man dies im
Vulkankrater Solfatara erleben, der für Besucher zugänglich ist. Die austretenden Gase haben Temperaturen von bis zu 200°C.