Italienische Riviera und Ligurien
Reiseberichte mit Bildern
Albenga
Fotos und Informationen
Tipps, Ausflugsziele
am Mittelmeer
Historische Altstadt
Die kleine Stadt in der Provinz Savona in Ligurien liegt an der italienischen Riviera am Zusammenfluss der Flüsse Arroscia und Neva, die beide zusammen für eine kurze Strecke durch die Stadt den Fluss Fiume Centa bilden. Eine rot lackierte Bogen-Hängebrücke führt über den Centa. Albenga besitzt eine gut erhaltene historische Altstadt. Die Römer gründeten sie im 2. Jahrhundert vor Christus und im 9. Jahrhundert nach Christus wurde sie Bischofssitz.
Römerstraße
Im Südwesten von Albenga führt an der Küste entlang eine alte Römerstraße Richtung
Alassio. Der Verkehr von der
Via Aurelia kommend Richtung Norden zur
Via Iulia Augusta nutzte diesen Verkehrsweg. Entlang des markierten Wanderweges findet man römische Ruinen und eine Nekropole.
Relativ gut erhalten ist ein
römisches Grabhaus
mit steinernem Gewölbe aus dem 1. Jahrhundert.
Von der
römischen Nekropole
sind nur noch Mauerreste zu sehen. Hier bestatteten die Einwohner von Albingaunum (Album Ingaunum), wie Albenga früher hieß, ihre Toten. Mauer-Nischen und Wand-Nischen mit Vertiefungen waren für die Urnen gedacht. Deutlich ist zu erkennen, dass die Römer schon betonartigen Zement (Opus caementitium oder Opus caementicium) kannten.
Immer wieder hat man unterwegs einen schönen Blick übers Mittelmeer, Albenga und zur Insel Isola Gallinara, die unter Naturschutz steht.
Dieses halb zugemauerte Portal in einer Mauer mit einem verwitterten Wappen dürfte wohl eher nicht römischen Ursprungs sein. Schön und geheimnisvoll ist's trotzdem.
Die Kathedrale San Michele Arcangelo
, die dem Erzengel Michael geweiht ist, und die Kirche San Giorgio befinden sich im mittelalterlichen Stadtkern. Die Kathedrale steht auf einer frühchristlichen Bischofskirche aus dem 5. Jahrhundert.
In der engen historischen Altstadt drängen sich neben Kirchen und ihren Türmen über zehn sogenannte Geschlechtertürme. Diese dienten dem Prestige der reichen Familien. Sie wurden aber auch als Wohnturm genutzt, wenn sich Familienmitglieder bei Fehden zurückziehen und verteidigen mussten.
Neben der Kirche Santa Maria in Fontibus mit ihrem charakteristischen Kirchturm finden wir ein Kriegerdenkmal mit den Worten "Ruhm den Helden aller Kriege", wenn ich es richtig übersetzt habe. Sowohl aus den Worten wie auch aus der Statue werde ich nicht ganz schlau. Wie ich das sehe, gießt die Frau Öl in eine brennende Öllampe. Da drängt sich mir die Assoziation mit der Redensart Öl ins Feuer gießen auf, was mir etwas seltsam vorkommt. Der Künstler hat wohl eher gemeint, mit der brennenden Lampe die Erinnerung wach zu halten.
Das Baptisterium
Etwas unscheinbar neben der Kathedrale steht das bekannte Baptisterium aus dem 5. Jahrhundert. Die Taufkirche erscheint sehr klein im Vergleich zur Kathedrale, da es auch noch etwas unterhalb des Straßenniveaus liegt. Auf einem außen zehneckigen Untergeschoss sitzt ein sechseckiger Aufbau. Im Innern besitzt das Untergeschoss nur acht Ecken. Auch das Taufbecken ist achteckig.
Man kann es angeblich besichtigen, bei meinen zwei Besuchen in Albenga war es jedoch immer geschlossen.
In einem anderen vergitterten Raum unweit des Baptisteriums sieht man eine Säule, ein weiteres Taufbecken und einen Sarkophag aus Marmor.
Auch hier in Albenga findet man ein ähnliches
Mäuerchen wie in Alassio, an dem Besucher mittels Keramikfliesen ihren Gruß hinterlassen haben.
Die historische Altstadt wird von einem
Labyrinth enger Gassen durchzogen.
Antike Glasobjekte
Im Palazzo Oddo in Albenga findet man eine Ausstellung antiker Glasobjekte, die größtenteils in der römischen Nekropolis von Albenga gefunden wurden. Sie nennt sich Magiche Trasparenze. Das berühmteste Stück ist der Blaue Teller, Piatto blu, aus dem 2. Jahrhundert nach Christus.
Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus berichtete Plinius der Ältere in seiner
Historia naturalis von der Glasherstellung der Römer. Sie verwendeten Flusssand und Natron aus dem
Wadi Natrun in
Ägypten.
Ca. 2000 Jahre alte Römische Glasgefäße
Die Ausgrabungen um Albenga brachten verschiedene
römische Alltagsgegenstände
zu Tage, wie zum Beispiel eine Nadel aus Knochen, eine Öllampe aus Keramik und Nägel aus Eisen.