Brijuni Inseln

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Nationalpark Inselgruppe Brijuni

Zum Besuch der Insel Brijuni fährt man vom Fischerort Fažana mit der Fähre, mietet sich ein Boot oder lässt sich fahren. Private Boote dürfen allerdings nur im Hafen der Hauptinsel anlegen, da die 14 einzelnen Inseln der Inselgruppe unter Naturschutz stehen und einschließlich der dazwischenliegenden Wasserflächen den 34 Quadratkilometer großen Nationalpark Brijuni bilden. Auch das Tauchen in diesen Gebieten ist nur eingeschränkt und in Verbindung mit lizenzierten Tauchzentren erlaubt.

Der Mediterrane Garten

Die Hauptinsel ist mit einem Hotel, einem gut ausgebauten Wegenetz, Tiergehegen und Themenparks, touristisch gut ausgebaut und für einen Tagesausflug ein ideales Ausflugsziel.

Nicht weit hinter dem Hotel findet man den Mediterranen Garten, einen gepflegten Park mit einheimischen und exotischen Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen, insgesamt über 170 Pflanzenarten, der ab 2007 auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule angelegt wurde.
Mediterraner Garten auf Brijuni
Mediterraner Garten auf der Insel Brijuni
Mediterraner Garten auf Brijuni
Mediterraner Garten
Mediterraner Garten

Uralter Olivenbaum

Eine Besonderheit ist ein Uralter Olivenbaum. Sein Alter wurde mit der der C-14 Methode (Radiokarbondatierung) auf etwa 1600 Jahre bestimmt.
Uralter Olivenbaum
Uralter Olivenbaum auf Brijuni
Uralter Olivenbaum auf Brijuni
Um einen Überblick zu bekommen, empfiehlt sich als erstes eine

Rundfahrt mit einem Touristenzug

, einer kleinen Elektrobahn. Es werden kürzere und längere Inselrundfahrten angeboten und auf der Fahrt kann man dann schon entscheiden, was man später zu Fuß erkunden möchte. Wer nicht gut laufen kann, für den bietet sich die Längere Fahrt an. Die Möglichkeiten sind vielfältig und im Lauf eines Tages findet man immer wieder neue Aspekte. Sie fährt auch bis zum sogenannten

Safaripark

mit großzügigen Wildgehegen. Safari-Sensationen darf man dort nicht erwarten, aber die vielfältigen Landschaften sind durchaus beeindruckend.
Safaripark auf Brijuni

Robert Koch auf Brijuni (Brioni)

Obwohl schon die Römer hier Villen bauten und Steinbrüche betrieben, galt die Inselgruppe Brijuni, die man damals als Brioni-Inseln bezeichnete, im 19. Jahrhundert als nahezu unbewohnbar, da die Malaria grassierte. Der österreichische Unternehmer Paul Kupelwieser kaufte im Jahr 1893 die Inseln für 75 000 Gulden und bot Robert Koch an, auf den Inseln die Malaria zu erforschen. Die Krankheit, die durch Malariamücken (Anopheles-Mücken) übertragen wird, kam damals auch noch in sumpfigen Gebieten Deutschlands vor. Die feuchten Marschen Norddeutschlands gaben ihr den Namen Marschenfieber.

Robert Koch behandelte auf Brijuni alle Infizierten mit Chinin, einem Alkaloid aus Chinarindenbäumen, ließ Sumpfgebiete trockenlegen und Wald pflanzen. Er konnte hier isoliert vom Festland forschen und befreite die Inseln weitgehend von der Krankheit. Eine Tätigkeit, die man heute für beide als Win-Win-Strategie bezeichnen würde. Das heutige Robert-Koch-Institut (RKI), das in der  Corona-Krise neue, wenn auch umstrittene, Bekanntheit erlangte, geht auf den Medizin-Forscher zurück, der schon 1876 den Erreger des Milzbrands, die berüchtigten Anthrax-Bakterien, erforscht hatte. In einem kleinen Museum auf Brijuni wird sein Wirken dargestellt.
Robert Koch

Kurort und Seebad Brioni an der österreichischen Riviera

In den Folgejahren wurde vor allem die Hauptinsel Brijuni zum Kurort und Seebad Brioni an der österreichischen Riviera ausgebaut. Im Oktober 1913 eröffnete man das Winterschwimmbad mit temperiertem Meerwasser und einem geheizten Zugang zum Hotel. Kohlensäure- und Sauerstoffbäder, Einpackungen und Körpermassagen wurden angeboten und Brioni als Klimatische Winterstation beworben. Berühmte Leute besuchten in den folgenden Jahrzehnten die Inseln: 1972 Königin Elisabeth II. von England, 1955 Nikita Chruschtschow als Regierungschef der Sowjetunion, 1956 Gamal Abdel Nasser als Ägyptischer Präsident, 1976 Fidel Castro als Präsident von Kuba, 1966 Walter Ulbricht als Präsident der DDR, 1973 Willy Brandt als Deutscher Bundeskanzler, und natürlich mehrmals Josip Broz Tito als Jugoslawischer Staatspräsident.
Altes Winterschwimmbad auf Brijuni

Historischer Zoo

Für die Kurgäste und die Urlauber wurde ein Zoo mit Gehegen aus Beton für exotische Tiere gebaut, der heute nicht mehr benutzt wird, da die damaligen Haltungsbedingungen heute nicht mehr zeitgemäß sind.
Historischer Zoo auf Brijuni

Vogelpark

In der Fasanerie leben Papageien und andere Vögel in Volieren, was nicht jedem gefällt. Berühmter Bewohner ist seit 30 Jahren Koki, ein Großer Goldhaubenkakadu, den Tito seiner Enkelin Aleksandra (Saša) Broz zum neunten Geburtstag schenkte. Man hat ihm einige Wörter beigebracht, so antwortet er gern auf seinen Namen mit einem deutlichen "Koki", aber auch "Tito" soll er beherrschen. Ein Schild weist darauf hin, dass man ihn nicht stören sollte, wenn er schläft.
Kakadu Koki auf Brijuni

Historische Steinbrüche

Ein Wanderweg führt durch die historischen Steinbrüche auf Brijuni, wo schon die alten Römer und die Venezianer Kalkstein brachen und mit Schiffen abtransportierten. In der österreichisch-ungarischen Zeit wurde Kalkstein nach Wien, Triest und sogar nach Berlin exportiert. Schon als Paul Kupelwieser die Insel zur Erholung und Freizeitgestaltung umgestaltete, ließ er durch die verlassenen historischen Steinbrüche Spazierwege anlegen.
Historische Steinbrüche auf Brijuni
Historische Steinbrüche auf Brijuni, Istrien

Josef Engelhart

In einem Steinbruch schuf der Wiener Bildhauer und Maler Josef Engelhart im Jahr 1908 eine eingelassene Marmorgedenkplatte, ein Relief, das ein junges Mädchen zeigt, welches ein Denkmal Robert Kochs mit einem Lorbeerkranz ehrt.

Belle Époque, Fin de Siècle und Wiener Secession

Ich bin mir nicht sicher, ob man diese Zeit um 1908, welche die Künstler um Josef Engelhart, wie zum Beispiel Gustav Klimt, als Wiener Secession bezeichneten, als Teil oder Abschluss des Fin de Siècle (Dekadentismus) und der Belle Époque bezeichnen muss. Auf jeden Fall waren die Jahrzehnte vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine Zeit des Umbruchs, aber auch des Überschwangs. Stein-Relief von Josef Engelhart: Robert Koch
Stein-Relief von Josef Engelhart
Auf der Hauptinsel Brijuni findet man Ruinen verschiedener antiker und mittelalterlicher Bauten:
  • Eine befestigte Siedlung aus der Bronzezeit mit einer Nekropole
  • Eine einst prächtige römische Villa in der Bucht Verige
  • Eine rustikale römische Villa in der Bucht Dobrika
  • Die Basilika der Heiligen Maria aus dem Mittelalter mit einem ein benediktinischen Kloster
Ruinen einer römischen Villa

Fresko Totentanz

Nahe des Hafens und des Hotels steht die Kirche Sankt Germanus. Innen über dem Eingang findet man das Fresko Totentanz. Eine Kopie von Teilen des bekannten Freskenzyklus in der gotischen Friedhofskapelle Maria im Fels bei Beram, nahe Pazin. Das Original dort besteht aus 46 gotischen Fresken aus dem Jahr 1474 von einem Vincezo da Castua (Vincent aus Kastav). Vom Stil her sind sie eine Verbindung volkstümlicher Maltradition mit der internationalen Kunst der Spätgotik.

Der Totentanz soll zeigen, dass alle Stände im Tod gleich sind, vom Papst bis zum Kaufmann oder einem Kind. Er sollte aber sicher auch Angst erzeugen, um die Menschen an die Kirche zu binden, die Erlösung vor der ewigen Verdammnis anbot.
 Totentanz und die Kirche
Fresko Totentanz (Kopie der Fresken von Beram)
Fresko Totentanz
Fresko Totentanz


Insel-Impressionen

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