Robert Koch auf Brijuni (Brioni)
Obwohl schon die Römer hier Villen bauten und Steinbrüche betrieben, galt die Inselgruppe Brijuni, die man damals als
Brioni-Inseln bezeichnete, im 19. Jahrhundert als nahezu unbewohnbar, da die Malaria grassierte. Der österreichische Unternehmer
Paul Kupelwieser kaufte im Jahr 1893 die Inseln für 75 000 Gulden und bot Robert Koch an, auf den Inseln die Malaria zu erforschen. Die Krankheit, die durch Malariamücken (Anopheles-Mücken) übertragen wird, kam damals auch noch in sumpfigen Gebieten Deutschlands vor. Die feuchten Marschen Norddeutschlands gaben ihr den Namen
Marschenfieber.
Robert Koch behandelte auf Brijuni alle Infizierten mit Chinin, einem Alkaloid aus Chinarindenbäumen, ließ Sumpfgebiete trockenlegen und Wald pflanzen. Er konnte hier isoliert vom Festland forschen und befreite die Inseln weitgehend von der Krankheit. Eine Tätigkeit, die man heute für beide als Win-Win-Strategie bezeichnen würde. Das heutige Robert-Koch-Institut (RKI), das in der
Corona-Krise neue, wenn auch umstrittene, Bekanntheit erlangte, geht auf den Medizin-Forscher zurück, der schon 1876 den Erreger des Milzbrands, die berüchtigten Anthrax-Bakterien, erforscht hatte. In einem kleinen Museum auf Brijuni wird sein Wirken dargestellt.