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Heidelberg
Fotos und Informationen
Die Universitätsstadt Heidelberg liegt mit ihrer Altstadt malerisch im Tal des Neckars zu Füßen des Königstuhls,
wo der Neckar den Odenwald verläßt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es bereits 1196 in einer Urkunde des Klosters Schönau. Ab dem 19. Jahrhundert wurde es im Tal des Neckars zu eng und so breitete sich die Stadt in die Rheinebene aus und hat heute ca. 143 000 Einwohner.
Über der Altstadt steht wuchtig und fast bedrohlich die Ruine des
Heidelberger Schlosses.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde es 1693 von den Truppen Ludwigs XIV. zerstört
und nie wieder aufgebaut.
Auch die Stadt wurde in diesem Jahr weitgehend
niedergebrannt.
Im Auftrag des Kurfürsten Friedrich V. legte der französische Ingenieur und
Gartenarchitekt Salomon de Caus ab 1616 einen großen Terrassengarten
an. Er war einer der ersten Renaissance-Gärten und erstreckte sich neben dem
Schloss in vier Terrassen. Er wurde auch Hortus Palatinus
(= pfälzischer Garten) genannt. Durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges
wurde er nie ganz fertig. Die Terrassen sind noch erhalten,
schließen sich vom Tal aus gesehen links an das Schloss an und sind mit
Rasenflächen und Bäumen bedeckt.
Bei der mehrmals im Jahr stattfindenden
Schlossbeleuchtung
wird die Zerstörung im Jahr 1693 nachgestellt.
Dazu wird die Altstadt so weit wie möglich abgedunkelt.
Das Brennen des Schlosses und die Zerstörung
wird durch Beleuchtungseffekte und ein Feuerwerk veranschaulicht.
Sie ist keine neue Einrichtung. 1878 beschreibt sie begeistert Mark Twain.
Die erste Schlossbeleuchtung fand 1815 statt, als sich Kaiser Franz II.
von Österreich, Zar Alexander I. von Russland, König Friedrich Wilhelm III. von
Preußen und Kronprinz Ludwig von Bayern in Heidelberg aufhielten, nachdem
Napoleon sein Exil auf der Insel Elba verlassen hatte.
Die Aula der alten Universität
Heidelberg besitzt die älteste Universität des heutigen Deutschlands. Sie heißt
Ruprecht-Karls-Universität und wurde im Jahr 1386 durch den Pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I. mit den vier Fakultäten Theologie, Recht, Medizin und Philosophie gegründet. Erst 1890 kamen die Naturwissenschaften hinzu. Heute besitzt sie 12 Fakultäten. Besonders sehenswert ist die Aula der alten Universität.
Im gleichen Gebäude befindet sich der bekannte
Studentenkarzer
.
Insassen haben sich an den Wänden in Wort und Bild verewigt. Man kann Sätze wie den folgenden lesen:
»Weil wir als ehrliche Leute 5 auf der Straße gefundene Bausteine auf der Polizei ablieferten, indem wir sie mit der Bezeichnung "Fundobjekt" in die Wachtstube warfen, sitzen wir hier als Märtyrer unserer Ehrlichkeit.«
Die Alte Brücke
Das Wahrzeichen Heidelbergs ist die Carl-Theodor-Brücke oder Alte Brücke mit dem Brückentor.
Kurfürst Carl Theodor ließ die steinerne Brücke von 1786 bis 1788 bauen,
nachdem Holzbrücken immer wieder durch Hochwasser und Eisgang zerstört wurden.
Am 29. März 1945 wurde die Brücke von
deutschen Soldaten gesprengt, um den Vormasch der alliierten Truppen zu
behindern. Nur zwei Jahre später war die Brücke schon wiederhergestellt.
Links das Brückentor.
Auf dem Brückenpfeiler rechts befinden sich einige Hochwassermarken.
Der höchste Stand scheint am 27. Februar 1784 gewesen zu sein.
Die Marken des 20. Jahrhunderts sehen dagegen recht mickrig aus.
Ob es in früheren mehr Wasser gab, kann man meiner Meinung nach daraus aber
nicht unbedingt schließen, da sich vielleicht das Flußbett verändert hat.
Brückenskulpturen des Bildhauers Konrad Linck:
Kurfürst Carl Theodor und zu seinen Füßen Symbole für die Flüsse Rhein, Mosel,
Donau und Isar in seinem Herrschaftsbereich.
Brückenaffe von Gernot Rumpf (1979)
Das älteste, noch erhaltene Gebäude der Stadt ist das
Hotel "Zum Ritter". Eine Tuchhändlerfamilie erbaute es 1592.
Die wuchtige gotische
Heiliggeistkriche
beim Marktplatz wirkt wie ein Bollwerk im Touristenstrom.
Das Satteldach und die Turmhauben erhielt sie in der Barockzeit.
Die Verkaufsstände um die Kirche und zwischen den Strebepfeilern, sind eine
alte Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht.
Das Heidelberger Rathaus
auf dem Marktplatz wurde 1701-1703 Barocken Stil erbaut.
Das kurfürstliche Wappen von dem ungarischen BildhauerHeinrich Charrasky
an der Fassade stammt ebenfalls aus dieser Zeit.
Herkules wacht mit einer bedrohlich großen Keule auf einer Brunnensäule vor dem
Eingang. Auf dem Marktplatz ist zweimal pro Woche Gemüsemarkt.
Der Karlsplatz ist nach Großherzog Karl Friedrich von Baden (1728 - 1811) benannt.
Das Großherzogliche Palais
wurde hier 1717 vom Darmstädter Architekten Louis Remy de la Fosse
errichtet. Der Palast beherbergt heute die Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Der moderne Brunnen im Vordergrund soll an den Humanisten und Kosmographen Sebastian Münster (1488-1552) erinnern.
Im Hintergrund das wuchtige Heidelberger Schloss.
Der dritte größere Platz ist
der Kornmarkt
.
Nicht weit von hier fährt eine Bergbahn hinauf zum Schloss,
man kann aber auch einen steilen Weg mit Treppen wählen.
Auf einer barocken Mariensäule steht die Kopie einer Madonna.
Das Original befindet sich im Kurpfälzischen Museum.
Hier noch ein paar
Impressionen aus der Altstadt
:
Dass es in der Altstadt viele gemütliche und traditionsreiche Studentenlokale gibt - muß man das extra erwähnen? Oft werden sie jedoch von Touristen bevölkert, dann suchen sich Studierende andere Treffpunkte.
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Heidelberg Teil 1
Altstadt, Schlossbeleuchtung