Im Bundesland Rheinland-Pfalz am Osthang des Pfälzerwaldes bei Bad Dürkheim steht eine große Burgruine aus rotem Sandstein, die Hardenburg. In der Renaissance wurde sie zum Schloss mit starken Befestigungsanlagen ausgebaut. Heute ist sie eine Festungsruine.
In den Jahren 2008 bis 2012 hat man sie aufwändig saniert und mit einem kleinen Museum ausgestattet.
Die Höhenburg Hardenburg liegt auf einer Erhebung über dem Ortsteil Bad Dürkheim-Hardenburg und dem Isenach-Tal. Der Fluss Isenach verlässt hier den Pfälzerwald Richtung Rheinebene.
Im Hintergrund kann man auf einem Höhenzug die Klosterruine Limburg erkennen.
Beim Begehen der umfangreichen Burganlage sind viele Höhenunterschiede zu überwinden. Beeindruckend ist ein sechseckiger Treppenturm, dessen Eingang mit einem Renaissance-Dekor verziert ist: Das Lilienportal. Die Treppen verbinden die unteren Bereiche mit der Oberburg. Viele geheimnisvolle steile Wendeltreppen sind für Besucher leider nicht begehbar.
Wo sich am Anfang die Vorburg befand, erstreckt sich heute der Burghof oder Schlosshof, nachdem die Hardenburg im 16. Jahrhundert von einer reinen Burg zu einem befestigten Schloss umgebaut wurde.
Der Ausfallgarten ist ein Renaissance-Garten zwischen einem Wohnbau und dem Talbollwerk, der nach den Originalplänen von 1587 wiederhergestellt wurde.
Der Garten wird dominiert von einer großen Brunnenschale aus dem früheren Lustgarten.
Eine Besonderheit der Festungsruine Hardenburg ist der Kugelturm. Die Mauersteine mit einer halbkugelförmigen Erhebung sollten nur oberflächlich eingedrungene Kanonenkugeln darstellen, um dem Feind die Sinnlosigkeit eines Beschusses mit Kanonen zu suggerieren.
Ein auffälliges Gebäude beim dem das Dach fehlt, ist der Marstall. Da man Reste von bemaltem Putz fand, nimmt man heute an, dass es eher ein Wohngebäude war. Im Obergeschoss verlief der Wehrgang, der die ganze Burg umschloss.
An einem Portal findet man das Wappen mit den drei Adlern des Adelsgeschlechts derer von Leiningen. Die Burg bzw. das Schloss gehörte vom 13. bis zum 18. Jahrhundert dem Grafen von Leiningen. Außerdem sind die Jahreszahlen 1545 und 1510 eingemeißelt.
Kreuzgewölbe und Tonnengewölbe in einem Verbindungsgang zwischen Oberburg und Schlosshof
vDie Aussicht vom Geschützturm des Westbollwerks, der um 1500 erbaut wurde, auf das Schloss und die Ortschaft Hardenburg, die ein Stadtteil von Bad Dürkheim ist.
Rechts ein Blick auf einen Höhenzug des Pfälzerwaldes.
Im Eingangsbereich befindet sich ein kleines Museum. Links Fayence Tellerscherben und rechts venezianische Flügelgläser, beides aus dem 17. Jahrhundert.
Ein Stahlstich zeigt die Burgruine Hardenburg vor 1840.
Abbildung eines Festbanketts im 16. Jahrhundert
Das Leichenbuch von Johann-Philipsen, Grafen zu Leiningen und Dachsburg, eine Art Gedächtnisschrift und Sterbeurkunde.
Der alte Druck zeigt die alte Heilmethode des Schröpfens beim Bader. Dabei wird die Luft in Schröpfköpfen erhitzt. Beim Aufsetzen auf die Haut saugen sich diese fest und verursachen durch den Unterdruck Blutergüsse.