Wunschkugeln
Ein großes Angebot an magischen Wunschkugeln hatte ein fahrender Händler mitgebracht. Die Garantie auf Wirksamkeit gab es leider nur mündlich. Möglicherweise war er nicht des Schreibens kundig. Die hohen Preise für Papier oder Pergament hätten auch die Kugeln stark verteuert. Der Händler erschien mir aber sehr vertrauenserweckend und kompetent. Am Abend waren fast alle Wunschkugeln ausverkauft.
Mystik
Wo er wohl wieder neue herbekommt? Sind sie von Priestern oder Mönchen gesegnet, oder beziehen sie ihre übernatürliche Kraft sogar von heidnischen Schamanen, Hexen oder Zauberinnen, wie der
Sibylle Weis aus Neualbenreuth? Eingestreute italienische Fachbegriffe weisen auf die
Sibylle von Cumae in Italien hin. Leider gibt es das
Orakel von Delphi nicht mehr, da dort in Griechenland die berauschenden Gase aus dem Untergrund versiegt sind. Es hatte den besten Ruf weit und breit.
Mehr als Schmuck
Man kann sie einfach als Schmuckstück sehen, oder als Amulette und Talismane. Für viele sind sie mehr. Gibt man etwas in die Kugeln hinein, und erinnern sie einen an etwas, denkt man immer wieder daran, wenn man sie sieht oder berührt. Diese ständige formelhafte Wiederholung von positiven Gedanken oder Wünschen kann tatsächlich einen realen Effekt haben. Vielleicht ist es nur eine psychologische Wirkung, aber die Wiederholung von Gedanken oder Beschwörungsformeln haben die Menschen zu allen Zeiten benutzt, um Wünsche zu erfüllen oder Ziele zu erreichen.
Von Rosenkranz, Gebetsmühlen bis zu Autogenem Training
Man kann auch daran glauben, dass die Wiederholungen von Gedanken, an die man durch die Wunschkugeln immer wieder erinnert wird, übernatürliche Wirkungen haben, eine Resonanz in der geistigen Welt, oder bei Gott. Bei regelmäßig wiederholten Riten und formelhaften Wiederholungen in christlichen Ritualen wie dem Rosenkranz erhofft man sich die gleiche Wirkung. War es im Frühmittelalter nur das Vaterunser mit der
Paternosterschnur, kam später das Ave Maria dazu, bis zu 150 mal in Zehnergruppen wiederholt. Die Gebetsmühlen im Buddhismus, die mit ihren Mantras das Karma verbessern, sollen ähnliches bewirken.
Unabhängig von Religionen entwickelte Johannes Heinrich Schultz Anfang des 20. Jahrhunderts das
Autogene Training, ebenfalls mit wiederholten, immer wieder gleichen Vorsatzformeln und Wunschformeln zur Erreichung von Zielen und Gesundheit.
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