Eger (Cheb)

Fotos und Informationen

Die Stadt Eger (tschechisch Cheb) liegt auf einer kleinen Anhöhe über dem  Fluss Eger (Ohře). Es hat heute ca. 30 000 Einwohner und entstand im Egertal um eine Burg der Markgrafen von Vohburg.

Friedrich I. Barbarossa wählte den Ort 1180 zur Residenz und ließ ihn zur Kaiserpfalz ausbauen. Eger ist die Geburtsstadt des berühmten Barockbaumeisters Balthasar Neumann.
Eger (Cheb)

Der Egerer Marktplatz

Mit seinen prächtigen Bürgerhäusern und dem historischen Rathaus ist der Egerer Marktplatz sehr beeindruckend.
Egerer Marktplatz
Egerer Marktplatz, Im Vordergrund der Rolandbrunnen (Wastl)
Egerer Marktplatz - Historisches Rathaus
Egerer Marktplatz - Stöckl

Das Egerer Stöckl

Im unteren Teil des Marktplatzes steht ein Häuserblock, der als einziger den Stadtbrand von 1270 (!) überstand, im Volksmund Stöckl (Špalícek) genannt. Es handelt sich um elf ehemalige Krämershäuser aus dem 13. Jahrhundert.
Egerer Marktplatz - Stöckl
Vielleicht sollten wir unsere Wände auch schräg bauen, diese haben jedenfalls fast 800 Jahre gut überstanden!
Egerer Marktplatz - Stöckl

Der Herkules-Brunnen

Vor dem Stöckl steht der Herkules-Brunnen. Herkules bewacht in bedrohlicher Pose das Stadtwappen.
Egerer Marktplatz - Herkules-Brunnen, Stadtwappen
Egerer Marktplatz - Gablerhaus (Goethe)

Das Gablerhaus

Im prächtigen Gablerhaus mit seiner Rokokofassade wohnte 1821 Johann Wolfgang von Goethe.
Egerer Marktplatz - Gablerhaus

Die Egerer Burg

Hoch über dem Egertal erhebt sich die Egerer Burg, auch Kaiserpfalz genannt, mit ihrem schwarzen Turm.

Der romanische Bergfried wurde aus Basalttuffblöcken gebaut, die vom nahen Kammerbühl stammen.
Eger - Burg (Kaiserpfalz)
Egerer Burg
Cheb - Burg
Egerer Burg - Schwarzer Turm
Egerer Burg
Cheb - Burg

Der Schwarze Turm

Vom Schwarzen Turm hat man eine schöne Aussicht und einen guten Überblick über die Egerer Altstadt.
Eger Aussicht vom Schwarzen Turm

Die Doppelkapelle in der Egerer Burganlage

Eine Besonderheit ist die 1188 errichtete zweistöckige Doppelkapelle St. Erhard in der Burganlage. Das Erdgeschoss besteht aus romanischem Kreuzgewölbe auf Granitsäulen und war für die Dienerschaft bestimmt. Das frühgotische Obergeschoss dagegen enthält Marmorsäulen und war für den Adel reserviert, der es über einen gesonderten Eingang vom danebenliegenden Palas betreten konnte. Vom Palas steht nur noch eine Mauer mit Rundbogenfenstern aus dem 12. Jahrhundert.
Egerer Burg - Doppelkapelle St. Erhard
Egerer Burg - Doppelkapelle Erdgeschoss
Egerer Burg - Doppelkapelle Obergeschoss
Egerer Stadthaus - Ermordung Wallensteins Egerer Stadthaus - Innenhof

Das Pachelbelhaus

Hinter dem Stöckl befindet sich das ehemalige Egerer Stadthaus, auch Pachelbelhaus genannt. Hier wurde am 25. Februar 1634 der legendäre Feldherr Albrecht von Wallenstein vom kaiserlichen Hauptmann Walter von Deveroux ermordet. In dem Raum kann man heute die verwendete Hellebarde und Wallensteins Stiefel betrachten. Wallenstein hieß übrigens in Wirklichkeit "Waldstein". Erst durch Schillers Wallenstein-Trilogie wurde er im deutschsprachigen Raum unter diesem Namen bekannt.
Egerer Ofen

Das Stadtmuseum und der Egerer Ofen

Heute befindet sich im Pachelbelhaus das Stadtmuseum mit Exponaten aus der Geschichte und Volkskunde des Egerlandes. Besonders bemerkenswert ist der Egerer Ofen. Er wurde vom Meister Willi Russ von 1938 bis 1943 hergestellt und zeigt Szenen aus dem Egerländer Leben. Historiker können daran viel über die historische Lebensweise der Menschen in Böhmen erfahren.
Egerer Ofen im Stadtmuseum
Eger - Franziskaner-Kloster - Klosterkirche

Das Franziskaner-Kloster

Südwestlich des Marktplatzes befindet sich ein Franziskaner-Kloster. Die Klosterkirche inmitten der verschachtelten Klosterbauten wurde 1285 fertiggestellt.
Eger - Franziskaner-Kloster
Eger - Franziskaner-Kloster - Klosterkirche
Eger - Theater
Das Theater und gegenüber eine schöne alte Villa
Eger - Haus beim Theater
Diese Steinfigur eines Dudelsackspielers ziert einen Brunnen nahe des Marktplatzes.
Eger - Dudelsackbläser-Brunnen
Die evangelische Kirche in Eger
Eger - Evangelische Kirche
Bei Bauarbeiten in der Burg wurde eine alte slawische Begräbnisstätte entdeckt. Diese freigelegte Grabplatte liegt noch in Ihrer ursprünglichen Stellung.
Eger: Slawische Begräbnisstätte - Grabplatte

Der Kammerbühl (Komorní hurka)

Der Egergraben ist eine tektonische Einbruchstruktur der Erdkruste. Im insgesamt recht flachen Egerer Becken fällt ein kleiner bewaldeter Hügel ins Auge: Der Kammerbühl (Komorní hurka) ist ein Schlackenkegel und das jüngste Überbleibsel vulkanischer Aktivität unserer Gegend. Er war aktiv vom Jungtertiär (Pliozän) vor 2,7 Millionen Jahren bis zum Quartär (Pleistozän) vor 850 000 Jahren. Endgültig erlosch er vor ca. 250 000 Jahren. Heutige spätvulkanische Erscheinungen sind die Mineralquellen des Bäderdreiecks Karlsbad - Marienbad -  Franzensbad und verschiedene, in Staub oder Schlamm brodelnde Gasquellen, sogenannte Mofetten. Außerdem gibt es in der Region ab und zu Serien kleinerer Erdbeben, sogenannte Schwarmbeben, die bis ins Fichtelgebirge und nach Sachsen zu spüren sind. Bei den Eruptionen fand durch den Vorherrschenden Westwind eine Materialsortierung statt, die heute über die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit eine vielfältige und in der Gegend einmalige Flora geschaffen hat, zusätzlich begünstigt durch die leichte Erwärmbarkeit des vulkanischen Tuffgesteins.
Tschechien (Böhmerland) - Kammerbühl (Komorní hurka)
Böhmen - Kammerbühl
Eger - Kammerbühl - Ehemaliger Steinbruch

Johann Wolfgang von Goethe

, der sich auch als Mineraloge betätigte, regte schon an, einen Forschungsstollen zu graben um den Vulkanschlot zu erreichen und zu erforschen. Erst nach seinem Tod verwirklichte sein Freund Kaspar von Sternberg 1834 - 1837 diesen Vorschlag. Der Stollen war ca. 300 m lang und erbrachte den endgültigen Beweis für den vulkanischen Ursprung des Hügels. Heute ist er nach ca. 5 m eingestürzt.
Eger - Kammerbühl - Forschungsstollen
Eger - Kammerbühl - Sternberg-Forschungsstollen
Tschechien - Eger - Kammerbühl - Forschungsstollen

Die Wallfahrtskirche Maria Loreto

Ebenfalls etwas außerhalb von Eger, bei Altkinsberg (Starý Hroznatov), liegt die frühbarocke Wallfahrtskirche Maria Loreto. Der Name knüpft an eine Legende an, nach der die Nachfahren der Maria von Nazareth ins italienische Loreto auswanderten. Der Grundstein wurde 1664 gelegt und im darauffolgenden Jahr wurde sie fertiggestellt.
Tschechien - Eger - Wallfahrtskirche Maria Loreto
Eger - Wallfahrtskirche Maria Loreto
Eger - Maria Loreto 1992
Als die Gegend nach dem 2. Weltkrieg Grenzgebiet wurde, hat man alle Einwohner von Altkinsberg umgesiedelt. 1952 brannte der Glockenturm ab und die Grenztruppen zerstörten einen großen Teil der Kapelle. Erst nach der Wende wurde die Loreto-Kirche wieder aufgebaut.
Eger - Maria Loreto - Kreuzgänge 1992
Im Garten eines angrenzenden Gebäudes liegen diese Steinfiguren. Nähere Informationen habe ich dazu (noch) nicht.

Eine ausführlichere Beschreibung finden Sie hier bei  Sabine Gabriel.
Maria Loreto - Steinfiguren


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