Reiseberichte mit Bildern
Bamberg
Fotos und Informationen
Historische Altstadt,
UNESCO Weltkulturerbe
Regnitz, Altes Rathaus
Schloss Geyerswörth
Bamberg wurde auf und um sieben Hügel erbaut und hat heute ca. 70 000 Einwohner. Im 2. Weltkrieg wurde nur wenig zerstört, so daß die historische Altstadt, die 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, gut erhalten blieb.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde es als "Castrum Babenberg" im Jahre 903.
Klein-Venedig
Eine Stadt mit "Klein-Venedig" am Fluß?
Das wissen noch die meisten, das kann nur Bamberg sein.
Wie heißt denn der Fluß?
Na ja, Bamberg liegt doch am Main! Und schon irrt man! Durch Bambergs Altstadt fließt nämlich die
Regnitz. Sie mündet nordwestlich von Bamberg bei Bischberg in den
Main, der aus dem
➜ Fichtelgebirge kommt und nach Westen zum
➜ Rhein fließt.
Die Regnitz verzweigt sich vor Bamberg, so daß ein Teil der Altstadt eine Insel bildet. Auf dem nördlicheren Zweig verläuft der Rhein-Main-Donau-Kanal.
Im Mittelalter riss die Regnitz eine Brücke mit einen Turm ein. Um welche Brücke es sich dabei handelte, konnte ich nicht herausfinden. Es handelte sich um das bekannte Magdalenenhochwasser, benannt nach dem Magdalenentag, den 22. Juli 1342, dem Tag der
➜Heiligen Maria Magdalena.
Wenn's schon Klein Venedig heißt, verwundert es nicht, dass man hier auch Gondelfahrten buchen kann. Die Gondolieri von Bamberg haben's auf dem Fluss sicher schwerer als in den fast stehenden Gewässern auf den Kanälen von Venedig. Sie gehen aber genauso geschickt mit den Gondeln um wie ihre italienischen Kollegen, und außerdem haben sie hier mehr Platz.
Die Regnitz
Durch ihre schiffbare Verbindung zum Main war die Regnitz schon immer von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Bamberg. Am linken Regnitzarm, mitten in der Stadt lag seit dem 14. Jahrhundert der alte Hafen.
Vom Alten Schlachthaus konnte man die Schlachtabfälle direkt in die Regnitz entsorgen, gutes Futter für die Fische. Im Giebelfeld über dem Vordereingang liegt ein Ochse aus Sandstein-Quadern. Die Hörner sind echt.
Heute gehört das alte Schlachthaus zur Universität.
Regnitz - Rednitz - Pegnitz
Die Quelle der Regnitz sucht man vergeblich. Es gibt sie nicht, vielmehr ein System verschiedener Quellflüsse. In der Nähe von Fürth vereinigen sich die Flüsse Rednitz und Pegnitz zur Regnitz. Und weil das zu einfach wäre, haben auch diese beiden wieder ihre eigenen Quellflüsse. Die Rednitz führt am Zusammenfluss mehr Wasser, deshalb müsste man sie eigentlich als Fortführung der Regnitz betrachten. Das System der Pegnitz ist jedoch länger.
Auch die Rednitz hat keine Quelle. Sie entsteht bei Georgensgmünd aus den Quellflüssen Fränkische Rezat und Schwäbische Rezat. Die Pegnitz wiederum hat zwar eine offizielle Quelle, die jedoch im Vergleich zum dort schon vorhandenen Hauptfluss, der Fichtenohe, nur wenig Wasser führt, im Vergleich nur ein Rinnsal. In niederschlagsarmen Sommern versiegt auch mal die Quelle, dann ist der kurze Oberlauf der Pegnitz ausgetrocknet, während der Hauptfluss, der bis dorthin Fichtenohe heißt, noch reichlich Wasser führt. Je nach Sichtweise mündet also die große Fichtenohe in die winzige Pegnitz oder die Pegnitz mündet in die Fichtenohe und benennt sie dabei um. Alles klar?
Das Alte Rathaus
Wie ein Schiff mitten in die Regnitz gebaut trotzt das Alte Rathaus seit Jahrhunderten den Fluten. Eine Brücke führt hindurch, die andere unmittalbar daran vorbei, deshalb nennt man es auch Brückenrathaus.
Erbaut wurde es im 14. Jahrhundert im gotischen Stil. Im 18. Jahrhundert versuchte man, ein Barockgebäude daraus zu machen. Dabei wurden auch die Außenwände von Johann Anwander mit Allegorien der Tugenden bemalt. Im Innern befindet sich ein prächtiger Rokokosaal mit Stuckverzierungen. Es beherbergt heute eine große Porzellansammlung. Das angebaute Fachwerkhaus auf der Südseite war das Rottmeisterhaus. Dort war die Stadtwache ("Rotte") untergebracht.
Die Obere Brücke, über die der Weg durch den Wachturm führt, war einst eine der ältesten steinernen Gewölbebrücken. Sie wurde bei einem Hochwasser beschädigt und dann abgerissen, möglicherweise war es das Magdalenenhochwasser von 1342. Die heutige Brücke errichtete 1456 Stadtbaumeister Hans Vorchheimer.
Auf der Unteren Brücke, die direkt am Alten Rathaus vorbeiführt, steht ein Standbild der Kaiserin Kunigunde, der Mitbegründerin des Bistums Bamberg. Es handelt sich um eine Kopie von 1992. Das Original von Johann Peter Benkert, angefertigt 1750, steht in der St. Jakobskirche. Vor dem Hochwasser von 1784, bei dem die Brücke zerstört wurde, gab es sechs Statuen, dies ist die einzige, die erhalten blieb.
Auf diesem Stadtplan (links) von Petrus Zweidler aus dem Jahr 1602 erkennt man die Obere Brücke, den Wachturm, das Brücken-Rathaus und das Rottmeisterhäuschen.
Im Vordergrund Schloß Geyerswörth.
Das Relief rechts stellt ebenfalls die historische Altstadt dar.
Die Historische Altstadt
Mit ihren verwinkelten Gassen und ihren Fachwerkhäusern lädt die Historische Altstadt Bambergs zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Dieser Einladung folgen an schönen Tagen manchmal ganze Menschenmassen.
Das Schlenkerla
Was für München das Hofbräuhaus …
… ist für Bamberg sein wohl bekanntestes Wirtshaus, das Schlenkerla. Hier wird seit 1678 das urige Rauchbier ausgeschänkt.
Das Schloss Geyerswörth
Unweit der Oberen Brücke steht das Schloss Geyerswörth. Ursprünglich eine mittelalterliche Patrizierburg wurde es 1580 - 1587 von Erasmus Braun zur bischöflichen Residenz umgebaut. Seit 1904 ist es städtisches Ämtergebäude und beheimatet das Sozial- und Jugendamt. Die Aussicht von seinem Turm bildete 1993 das Motiv für diese 1-DM-Briefmarke.